August 2012: Aufgrund dieser Vorkommnisse ist jetzt Bewegung in Sachen Vogelschutz bei Stromleitungen gekommen. Die NABU-Gruppe Sachsenheim wird versuchen, möglichst viele Strommasten im Naturpark Stromberg-Heuchelberg zu erfassen, um festzustellen, mit welcher Sicherungstechnik diese ausgestattet sind. Mit diesen Daten können wir dann den Betreiber der Stromleitungen auf mögliche Verbesserungsmaßnahmen hinweisen.
Bei Hohenhaslach werden in den letzten Jahren immer mehr Weißstörche gesehen. Es gab inzwischen schon Anfragen, ob es nicht sinnvoll wäre, einen Storchenhorst anzubringen. Wir sind jedoch der Meinung, dass es wichtiger ist, zunächst die Lebensbedingungen für Störche zu verbessern. Und dazu gehört auch die bessere Absicherung der Strommasten.
Wir werden Sie an dieser Stelle diesbezüglich auf dem aktuellen Stand halten.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema gibt es auch unter:
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/forschung/stromtod/
Am 3. August 2012 hat die Bietigheimer Zeitung über den Stromtod von zwei Weißstörchen in Hohenhaslach berichtet.
In unmittelbarer Nähe des Strommasten hat Herr Buttkewitz Aufnahmen von Weißstörchen gemacht, die auf Nahrungssuche die Wiese im Kirbachtal aufgesucht haben. Er hat uns folgende die Bilder zur Veröffentlichung freigegeben:
Am 13. Mai 2011 hat Horst Buttkewitz seine Entdeckung an den NABU gemeldet. In Hohenhaslach haben sich in diesem Jahr 3 Störche niedergelassen. Sie halten sich zum Teil auf den Wiesen vor Hohenhaslach zur Futtersuche auf, sowie auch auf einem Hausdach in der Talstraße. Dort konnten die Störche auch bei der Balz beobachtet werden. Da die Störche möglicherweise ein Nest gebrauchen können, macht sich der NABU nun Gedanken, ob und wie den Störchen geholfen werden kann.
Ergebnis nach Rückfrage bei Fachleuten:
Es wird vermutet, dass die Störche von Tripsdrill sind und man ist der Meinung, dass das Nahrungsangebot im Hohenhaslacher Wiesental und Umgebung nicht ausreicht eine Brut aufzuziehen. In
Horrheim, wo die Bedingungen durch die Feuchtwiesen um den See besser sein dürften als bei uns, wurden bereits vor Jahren erfolglos Nisthilfen angeboten.
Auch in diesem Jahr wurden in Horrheim, vermutlich die selben Störche, balzend gesehen. Die Nisthilfen wurden aber wieder nicht angenommen.
Laut Informationen von Herrn Fischer (Tripsdrill) wäre bei einer Brut in Hohenhaslach ein ständiges Zufüttern der Jungvögel notwendig.
Da bereits in Tripsdrill, in Bönnigheim und Erligheim Nisthilfen angeboten werden. Sieht man hier keine Notwendigkeit dies auch zu machen.
Wäre eine Ansiedlung mittelfristig möglich?
"Ja" sagt Martin Buck vom NABU Sachsenheim. "Am wichtigsten für eine Ansiedlung der Weißstörche im Kirbachtal wäre die Wiederherstellung der Nasswiesen im Kirbachtal".
Tatsächlich gibt es im Kirbachtal einige Entwässerungsgräben. Sie sorgen für eine bessere Bewirtschaftung der Wiesen und ermöglichen zudem, auf bisherigen Wiesenflächen nach einem Umbruch
Ackerbau zu betreiben.
Da sich in den letzten Jahren durch die Biogasanlagen eine Konkurrenzsituation zwischen Energie- und Nahrungspflanzen entwickelt hat, hat sich auch der Trend zum Umbruch von Wiesenflächen und zu einer intensiveren Nutzung von Wiesen verstärkt.
Für Weißstörche wäre es aber wichtig, die Wiesen extensiv zu nutzen, was eine 1-2 malige Mahd bedeutet. Zudem wäre auch eine Vernässung der Wiesen notwendig, damit sich die Zahl der Frösche erhöht, welche als wichtige Nahrungsgrundlage von Störche gelten.
Seit einigen Jahren werden von Herrn Fischer in Tripsdrill Ansiedlungsversuche mit einigen erfolgreichen Bruten durchgeführt. Jedoch ist dies auch dort nicht ohne ein Zufüttern möglich. Da diese Störche nun auch das Kirbachtal zur Nahrungssuche aufsuchen, werden Maßnahmen für die Weißstörche notwendig.
Unter www.pfalzsorch.de können Sie nachlesen, wie das Projekt "Wässerwiesen-Netzwerk" in Bornheim in der Pfalz erfolgreich umgesetzht wurde.
Wir würden uns freuen, wenn sich auch in Sachsenheim eine Interesengruppe für den Weißstorch bilden würde.
Ein Kirchbatal mit Weißstörchen würde sich sicher auch positiv auf den Tourismus auswirken und ist somit auch wirtschaftlich nicht unattraktiv.