Neues Zuhause für Turmfalken

EnBW Regional AG erneuert Turmfalken-Nistplätze an Gittermasten

Am Mittwoch, 18. Januar 2012 trafen sich Martin Buck, der Vorsitzende der NABU-Gruppe Sachsenheim und Josef Jonasch, Leiter der Betriebsstelle Hoheneck der EnBW Regional AG mit seinen Mitarbeitern an einem Stahlgittermast der 110.000-Volt-Hochspannungsleitung, die von Umspannwerk Großsachsenheim Richtung Walheim führt. Zweck des Treffens war die große Austauschaktion der Turmfalken-Nistplätze, bei der insgesamt drei Behausungen erneuert und zwei ganz abgebaut wurden.

 

Die alten Nisthöhlen hingen jetzt beinahe seit 20 Jahren, waren schon sehr verwittert und für die Vögel kaum noch nutzbar, weshalb sie zuletzt vermutlich nicht mehr als Nistplatz angenommen wurden. Drei der fünf begutachteten Turmfalkenquartiere wurden deshalb erneuert. Ein Standort wurde zum Schutz der Feldlerchen und ein weiterer wegen der Nähe zum Gewerbegebiet aufgegeben. Für diese beiden Standorte wurden bereits vor wenigen Jahren im Kirbachtal Nisthilfen aufgehängt. Zusammen mit Brutplätzen in einigen Kirchen ist das Nistplatzangebot in Sachsenheim ganz gut. Zur Verbesserung der Lebensbedingungen ist es vor allem wichtig eine strukturreiche Landschaft mit einer hohen Artenvielfalt zu schaffen.
 
Eine spezielle Aufhängung aus Stahl, die sowohl an die Gittermaststreben als auch an die Form der Turmfalkennisthöhle optimal angepasst ist, garantiert die sichere Anbringung der 13 Kilogramm schweren Nisthilfen in ca. 15 Meter Höhe. Etwa 45 Minuten dauert es bis die beiden Monteure Patrick Kuchler und Ömer Yilmaz die Aufhängung der Nisthöhle fest am Gittermast angebracht und mit einem speziellen Vogelstreu gefüllt haben. Da die Turmfalken bereits ab Anfang April brüten, mussten die Quartiere für die Vögel jetzt rechtzeitig erneuert und bezugsfertig gemacht werden.

 

Die Turmfalken können nun einziehen. Martin Buck ist froh, dass der Austausch  geklappt hat: „Im Bereich der Nisthilfen sind regelmäßig Turmfalken zu sehen.“ Und ist sich sicher: „Sie werden ihre neue Nisthöhlen rasch wieder besetzen.“

 

Der Schutz des Turmfalken steht im Mittelpunkt einer erfolgreichen Kooperation, die die EnBW Regional AG zusammen mit dem Naturschutzbund bereits vor Jahrzehnten ins Leben gerufen hat. Die Turmfalken brüten normalerweise in Elster- und Krähennestern und Kirchtürmen, aber auch in eigens für Falken gebauten Nisthilfen. „Moderne Energiewirtschaft und nachhaltiger Artenschutz ergänzen sich somit hervorragend“, freut sich Josef Jonasch: „Die guten Erfahrungen aus den Vorjahren haben uns bestärkt, hier die Behausungen für die Falken auszuwechseln. Alle in der Vergangenheit an Gittermasten aufgehängten Nisthilfen wurden von den Vögeln gut angenommen und erfolgreich für Brut und Aufzucht ihrer Jungen genutzt“.