Seit Jahren schon setzt sich die NABU Gruppe Sachsenheim für die Amphibien ein. Dabei betreuen wir die Abschrankung auf dem Heinzenberger Weg, die in der Zeit von März bis April je nach Witterung über ca. 6-8 Wochen über Nacht geschlossen werden muss.
Zudem unterstützen wir auch die untere Umweltbehörde mit Herrn Ali Danner, indem wir bei der Betreung der Ampibienzäune mithelfen.
Wenn keine Untertunnelung der Straße vorhanden ist, werden in regelmäßigen Abständen Eimer eingegraben, die es dann jeden morgen zu leeren gilt. Die gesammelten Amphibien, meist Erdkröten werden
dann über die Straße getragen und in ein naheliegendes Gewässer gebracht.
Somit entkommen Sie einem sicheren Tod durch das Überfahren von Autos.
Jedes Jahr werden unzählige Tiere getötet – selbst dann, wenn sie gar nicht direkt von einem Auto erfasst werden. „Ab einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde ist der Luftdruck von heranfahrenden Fahrzeugen für Amphibien zu groß. Frösche und Kröten sterben einen grauenvollen Tod, da ihre inneren Organe platzen“, erklärt Martin Buck. Autofahrer bittet er deshalb eindringlich, die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten. „Auch wenn es schwer fällt: Fahren Sie weniger als 30 Stundenkilometer. Nur Slalom zu fahren, bringt gar nichts.“
Die Wanderzahlen der von uns betreuten Amphibienzäune können Sie auf folgenden Seiten einsehen:
Schutzzaun Nr.143 Sachsenheim - Kirbachhof
Schutzzaun Nr.142 Sachsenheim - Langmantel
Übersicht aller gemeldeter Amphibienschutzzäune in Deutschland
Unsere diesjährige Amphibienwanderung ist abgeschlossen. Es wurden auch 2023 so wenige Kröten gezählt wie noch nie.
In der Sachsenheimer Zeitung wurde am 21. April 2023 ein Bericht über die Amphibienwanderung gedruckt. Darin erfahren Sie, wie die Aktion verlaufen ist.
Die NABU-Gruppe Sachsenheim ist sehr zufrieden mit dem Verlauf der diesjährigen Amphibienwanderung. Obwohl die Schutzmaßnahmen noch laufen, zeichnet sich bereits ein Rekord Jahr ab. Stand 04.04.2016 haben wir am Zaunabschnitt beim Langmantel über 5500 Kröten gezählt, so viele wie noch nie.
Nach Abschluss der Aktion werden wir hier noch weitere Bilder und Informationen bereitstellen.
Zur Amphibienwanderung haben wir eine Pressemitteilung an die Bietigheimer Zeitung gesendet. Sie ist in diesem Wortlaut am 07.04.2016 erschienen:
"Die neuen Amphibien-Schutzzäune haben sich schon bewährt", freut sich Martin Buck, Vorsitzender der NABU-Ortsgruppe Sachsenheim. Die Mitgliederversammlung hatte bereits 2015 beschlossen, neue Schutzzäune zu kaufen, da die alten verschlissen waren und an einigen Stellen Kröten hindurchkommen konnten. Mit über 1000 Euro besorgte der Verein aus seiner Klubkasse die neuen Zäune.
Schon im März hat die Stadt Sachsenheim sie aufgebaut. Dieses Jahr begann die Krötenwanderung aufgrund der kalten Nächte relativ spät. Buck hoffte zunächst, dass mindestens so viele Amphibien
gezählt werden können wie letztes Jahr. Da waren es 1800 gewesen, Tendenz fallend. Doch in diesem Jahr wurden schon mehr als 3800 Erdkröten über die Straße getragen (Stand: 31. März).
"Ohne die Amphibienschutzaktionen der Stadt Sachsenheim und des Nabu Sachsenheim wären Frösche und Kröten in unserem Gebiet vom Aussterben bedroht", ist Martin Buck überzeugt und erklärt:
"Erdkröten brauchen länger als eine Viertelstunde, bis sie zum Beispiel die Landstraße zwischen Sachsenheim und Hohenhaslach überquert haben. In der Zeit sind sie überfahren oder vom Luftdruck
der vorbeifahrenden Autos getötet worden." Der Verkehr auf den Straßen habe massiv zugenommen. Oft blieben die Erdkröten in kühlen Nächten auch auf den Straßen sitzen, um sich aufzuwärmen.
Weitere Maßnahmen: Über die Nacht wird der Heinzenberger Weg gesperrt. Beim Aussiedlerhof Langmantel und beim Kirbachhof wandern die Kröten entlang der aufgebauten Schutzzäune und fallen in die
eingegrabenen Eimer. Morgens, und an starken Wandertagen beim Langmantel auch abends, werden sie herausgeholt und über die Straße getragen. All das ist die Aufgabe von zehn bis zwölf
Ehrenamtlichen. Große Sorgen bereitet den Naturschützern aber die Wechselkröte. Sie sei im Kirbachtal fast verschwunden. Noch vorhanden seien hingegen der bedrohte Laubfrosch und die selten
gewordene Gelbbauchunke.
04.02.2012: Es ist zwar noch eisig kalt, jedoch ist der Frühlung und damit die nächste Amphibienwanderung nicht mehr weit. Vorstandsmitglied Christoph Kaup hat sich bei Minus 10 Grad herausgewagt und die Amphibienschutzanlagen an der Landstraße nach Hohenhaslach und beim Kirbachhof überprüft. Dabei hat er einige Stellen gefunden, an denen der Schutzzaun durch heruntergefallene Äste oder durch Wild heruntergedrückt war. Zum Teil konnte er die Schäden sofort reparieren, bei anderen hat er die GPS-Koordinaten notiert. Diese Schäden sollten später mit weiteren Helfer repariert werden. Lange hält es bei den Temperaturen ja keiner draußen aus.
25.02.2012: Inzwischen haben wir wieder Plusgrade, jedoch ist der Boden nach einigen Zentimetern noch hart gefroren. Heute machen sich Alois Danner und Christoph Kaup daran, die restlichen Löcher an den Schutzanlagen zu "stopfen". Ich habe sie dabei eine zeitlang begleitet. In den nächsten Tagen werden auch die Einfahrten in die Waldwege geschlossen, die Absperrung am Heinzenberger Weg aufgestellt und der Schutzzaun beim Langmantel aufgebaut. Wenn es dann am kommenden Donnerstag wirklich über 15 Grad warm werden soll, dann sind die Kröten, Frösche und Molche sicher nicht mehr aufzuhalten. Und dann sollen ja auch möglichst viele sicher zu ihrem Laichgewässer gelangen. Wir wünschen allen Amphibien einen guten Start!
02.03.2012: Heute Abend hat es noch 9 Grad. Inzwischen wurden alle Schutzvorkehrungen getroffen. Und das ist gut so, denn die Amphibien sind jetzt unterwegs. Da vom 29.02. viele Kröten auf der Landstraße gemeldet wurden habe ich mir heute teile der Schutzzäune angesehen. Im Bereich der Schutzanlage habe ich fünf überfahrene Kröten gesehen. Allerdings gabe es trotz Überprüfung noch Schlupflöcher im Drahtzaun. Sicherer wird es wohl nur durch eine durchgängige Absicherung mit festen Stellwänden.
Auch auf Höhe Berntal habe ich fünf überfahrene Kröten gesehen. Dort gibt es keinen Schutzzaun.
Bei der Überprüfung von Zaun1 beim Langmantel habe ich 6 Kröten und ein Frosch gesehen. Am Zaun2 der in diesem Jahr erstmalig den Hofbereich absichern soll, habe ich 10 Kröten gesehen, dennoch waren auf der Straße in diesem Bereich 6 Kröten zu sehen, davon 3 überfahrene. Möglicherweise wandern in diesem Bereich ähnlich viele Kröten wie im Bereich von Zaun1.
Die Schranke beim Heinzenberger Weg wurde vermutlich von Unbekannten wieder geöffnet. Beim Schließen habe ich in diesem Bereich 8 Kröten gesehen, 4 davon waren leider bereits überfahren.
23.03.2012: Zur Zeit ist Hochdruckwetter. Tagsüber sonnig und 16-20 Grad warm. Jedoch könnten die Amphibien etwas Regen gut vertragen. Daher läuft die Amphibienwanderung bisher etwas
schlepend. Dennoch habe ich heute um 20:30 Uhr ca. 80 Kröten am Schutzzaun beim Langmantel gesichtet.
Einzelne Kröten habe ich auch auf der Straße vor, innerhalb und nach der Zaunanlage gesehen.
Belohnt wurde ich dann auf der Heimfahrt bei der Biogasanlage Kleinsachsenheim mit einer Wechselkröte, die vor mir über die Straße hüpfte.
13.01.2011: Da es zurzeit ja sehr warm ist, habe ich heute Abend um 21 Uhr bei 12 Grad! und leichtem Regen mal einen Kontrollgang an den Wanderstellen gemacht. Am Heinzenberger Weg, am
Langmantel und auf der Landstraße nach Hohenhaslach war jedoch von Kröten nichts zu sehen. Das warme Wetter hat Sie wohl noch nicht "geweckt".
Auf der Landstraße zwischen Sachsenheim und Hohenhaslach habe ich jedoch einen Grasfrosch auf der Straße gesichtet und wieder in den Wald getragen.
14.01.2011: Um 20 Uhr hat es noch 9 Grad, in den nächsten Tagen soll es aber abends wieder kühler werden und nächste Woche auch tagsüber. Somit denke und hoffe ich, dass eine Frühwanderung
ausbleibt.
11.02.2011: Heute Abend hat wohl die Amphibienwanderung begonnen. Auf der Landstraße von Sachsenheim nach Hohenhaslach wurden einige überfahrene Kröten gesichtet.
12.02.2011: Drei NABU-Aktive unterstützen den Sachsenheimer Bauhof bei der Überrpüfung des Amphibienzaunes an der Straße nach Hohenhaslach sowie zwischen Kirbachhof und Häfnerhaslach. Dabei wurden noch einige "Schlupflöcher" geschlossen.
Da ca. 2/3 der Zäune aus labilem Hasendraht besteht, ist wohl nicht vermeidbar, dass wieder einige Kröten die Zäune überwinden und auf der Straße ihr Ende finde.
Deshalb besteht unser Wunsch darin, dass die Leitanlage komplett mit Kunststoffelemente ausgestattet wird.
26.02.2011: Die Tagestemperaturen bleiben wieder unter 10 Grad. Da es abends schnell frisch wird, kommt die Amphibienwanderung wieder ins Stocken. Normalerweise beginnt die Wanderung auch erst Anfang März.
10.03.2011: Die Temperaturen sollen in den nächsten Tagen stark steigen. Der städtische Bauhof wird heute den Aufbau der mobilen Schutzzäune am Langemantel und beim Kirbachhof abschließen.
15.03.2011: Die Tageshöchsttemperatur lag heute bei über 18 Grad! Als ich um 19 Uhr die Abschrankung beim Heinzenberger Weg geschlossen hatte, habe ich auf dem Rückweg im abgesperrten Bereich ca 70 Kröten auf der Straße gezählt. Die Krötenwanderung ist somit auf hohem Niveau im Gange.
18.03.2011: Die Temperaturen sind im Moment perfekt für die Kröten. Das belegen auch die Wanderzahlen. Am Amphibienzaun beim Langmantel wurden bis heute 1681 Kröten aus den Eimern geholt und über die Straße getragen. In der Nacht zum Donnerstag wurden alleine 585 gezählt. Und auch 10 Wechselkröten waren dabei.
21.03.2011: Genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Vermutlich haben wir die Vorjahrezahl mit ca. 1800 Kröten bereits überschritten.
18.04.2011: Die Amphibienwanderung ist zu Ende, die Schutzzäune wurden abgebaut. Bereits seit dem 8. April wurden keine Kröten mehr in den Eimern gefunden. Insgesamt wurden am Schutzzaun beim Langmantel 2180 Kröten gezählt. Beim Kirbachhof waren es 39 Kröten. Trotz der geringen Zahl beim Kirbachhof werden wir auch zukünftig den Amphibienzaun aufbauen und kontrollieren, da es hier vor allem um den Erhalt der Population geht.
Informationen über die Amphibienschutzaktion erhalten Sie auch aus folgenden Presseberichten.